Sonntag, 24. Juni 2018

Verrückt mit Jesus - Markus 3; 20-21

Hallo ihr Lieben 
For a funny Translation choose your language with the translating tool right up on the Webpage.


Ich freue mich sehr, euch heute diesen tollen Gastbeitrag von Simone Remmert  präsentieren zu dürfen. ❤️



Gedanken zum Text
(Simone Remmert CJ)

Hallo an alle, die ebenso „verrückt“ sind wie ich, infiziert vom BAJ.
Als ich den Text bei Markus meditierte, kam mir gleich ein Bild in den Sinn, das mich schon lang begleitet. Das Original ist gemalt von David Cobley und zeigt den Clownpriester Roly Bain, der sich selbst als Spaßvogel Gottes bezeichnete. Er verkündete das Wort Gottes, die Frohbotschaft durch Lachen und Frohmachen. Ich hatte dieses Bild zum 75. Geburtstag meiner Mutter als Predigtbild gewählt und es ist auch, wenige Monate nach diesem Geburtstag, das Titelbild ihres Sterbebildchens geworden.

Warum fasziniert mich dieses Bild?

Der Clown auf diesem Bild geht auf unsicherem Boden. Er ist dem Himmel nah. Er vertraut auf seine Fähigkeit, hat lange geübt, trainiert. In ihm selbst wächst Freude, wenn es gelingt, jedoch tut er es in erster Linie für andere. Er begibt sich auf ein schwankendes Seil, wenn es nur dem Leben dient. Und es gibt auch keinen doppelten Boden, kein künstliches Netz, das ihn gegebenenfalls auffängt – außer dem Vertrauen auf Gott.

Er geht nicht als vornehmer Mann über das Seil. Er macht sich selbst zum Narren, zum Clown, damit andere über ihn lachen. Er muss sehr ausgeglichen sein, mit sich im Frieden. Eine gewisse Leichtigkeit haftet ihm an trotz der schwierigen Aufgabe auf dem Seil zu gehen.

Das ist Gesicht gesammelt, es lächelt verhalten. Die Augen sind wie nach innen gerichtet. Es ist eine ernsthafte Sache, auf dem Seil zu gehen. Leichtfertigkeit oder gar Oberflächlichkeit sind fehl am Platz. Ich glaube, so ist Christus durch die Welt gegangen – wach nach außen aber den Sinn immer auf Gott gerichtet.

Der linke Schuh des Clowns trägt ein Herz. Die linke Seite des Menschen ist die Herzseite. Der Clown geht beherzt durchs Leben. Das Herz gibt die Richtung an und es schlägt für andere.

Der Clown hat das Kreuz im Rücken. Unser aller Leben, ist nicht frei von Leid, Erschütterung, Krankheit, Unfreiheit, Angst – eben von Kreuzerfahrungen. Sie gehören in unser Leben, besonders als Christen. Aber das Kreuz ist ja nicht das Letzte – es führt uns in die Auferstehung.

Der Clown mit seinen ausgebreiteten Armen sieht aus, als wäre er vom Kreuz gestiegen. Er hat sich gelöst vom Kreuz, um Auferstehung zu leben und zu verkünden und weiterzuschenken.  Der Clown geht aufs Licht zu. Er wird angestrahlt, ja angezogen vom Licht. Er geht im Vertrauen, als ob einer ihn erwartet. Er geht in der Gewissheit, dass Gott auf ihn wartet – und ist doch ganz im Hier und Jetzt.

Die Hände des Clowns sind verwundet. Der Dienst der Verkündigung der Liebe Gottes schließt Verwundungen nicht aus. Die hat Christus deutlich erfahren und auch nicht verheimlicht, dass die, die ihm folgen werden verschont bleiben von Verletzungen an Leib und Seele.
Christus hat sich ans Kreuz nageln lassen, festnageln lassen auf uns. Er ist untrennbar mit uns verbunden. Aber Er hat das Kreuz hinter sich gelassen. ER ist frei. Damit hat Er uns die Tür zum Leben aufgestoßen, damit lädt er uns ein, Ihm zu folgen.

Jesus ist verrückt – so wie dieser Clown. Seine Verwandten und sicher noch viel mehr Menschen sagen, er ist von Sinnen. Sie wollen ihn aufhalten, von diesem verrückten Weg abhalten.
Aber Jesus  macht sich für die Menschen zum Narren, er wird schließlich verspottet und verhöhnt, weil er seinen Auftrag zur Erlösung der Menschen erfüllt hat, weil er liebt. Und weil das so anders ist als das Gewohnte.
Und mit Christus verrückt sein heißt FREI sein. Wenn ich mich ganz auf ihn verlasse, gehe ich Wege, die anders sind. Probiere ich aus. Experimentiere ich – und werde damit auch immer mehr eins mit ihm. Wagt euch aufs Seil. Seid verrückt. Es macht glücklich.

Simone Remmert CJ


Weitere Posts zu Markus